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Juristische Gliederungsebenen: Richtig strukturieren und Fehler vermeiden

Juristische Gliederungsebenen: Richtig strukturieren und Fehler vermeiden
Frieder Hammer

Eine klare und gut durchdachte Gliederung ist essenziell für jede juristische Arbeit. Ob Hausarbeit, Klausur oder Gutachten – eine präzise Struktur sorgt dafür, dass der Leser den Text problemlos versteht und deine Argumentation nachvollziehen kann. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du juristische Gliederungsebenen richtig einsetzt, häufige Fehler vermeidest und deine Texte professionell gestaltest.

1. Warum ist eine gute Gliederung wichtig?

Juristische Texte sind oft komplex und enthalten zahlreiche Argumente. Eine gute Gliederung hilft, diese klar zu strukturieren, den Lesefluss zu erleichtern und den Text für den Korrektor angenehm lesbar zu machen.

Vorteile einer klaren Gliederung:

  • Der Leser versteht den Aufbau deines Textes schneller.
  • Argumente und Prüfungsstrukturen werden übersichtlich präsentiert.
  • Eine gute Gliederung steigert deine Bewertung, da sie zeigt, dass du strukturiert denken kannst.

2. Die wichtigsten Gliederungsebenen im Jura-Text

Juristische Arbeiten verwenden die alphanumerische Gliederung. Diese hat sich im Recht bewährt, da sie Klarheit und Übersichtlichkeit schafft.

Typische Gliederungsebenen:

  • A. Überschrift 1
  • I. Überschrift 2
  • 1. Überschrift 3
  • a) Überschrift 4
  • aa) Überschrift 5
  • (1) Überschrift 6
  • (a) Überschrift 7

Wichtig:

  • Verwende maximal 6 bis 7 Ebenen, um den Text übersichtlich zu halten. Tiefergehende Gliederungen wirken oft unnötig kompliziert.
  • Vermeide die dezimale Gliederung (z. B. 1.1.1., 1.1.1.1.), da sie im Jura-Text nicht üblich ist.

Tipp: Mit der Suchfunktion von Jurahilfe.de findest du gezielt Schemata und Definitionen, die dir bei der Strukturierung und Argumentation helfen.

3. Häufige Fehler bei Gliederungen und Überschriften

a) Ungleichgewicht in Gliederungsebenen

Ein häufiger Fehler ist, eine Gliederungsebene zu eröffnen, ohne mindestens zwei Punkte auf dieser Ebene zu haben. Wer „I.“ sagt, muss auch „II.“ sagen.

b) Erklärungen des Aufbaus

Der Text sollte selbsterklärend sein. Verzichte darauf, deinen Aufbau zu erläutern – er muss sich aus der Struktur des Gutachtens ergeben.

Beispiel für schlechte Praxis:
„Im Folgenden werde ich zunächst die Voraussetzungen des Anspruchs prüfen und anschließend die Einreden behandeln.“
Besser: Gehe direkt zur Prüfung über.

c) Verweise in die falsche Richtung

Verweise sollten immer nur nach oben erfolgen, nicht auf Abschnitte, die noch folgen. Ein Verweis wie „siehe Punkt 3“ verwirrt den Leser.

4. Formale Gestaltung der Überschriften

Überschriften dienen dazu, den Text zu strukturieren, ohne vom Inhalt abzulenken. Eine klare, einheitliche Gestaltung ist daher entscheidend.

Empfehlungen für die Gestaltung:

  • Fettgedruckt: Hebe Überschriften durch Fettschrift hervor.
  • Schriftgröße: Verwende dieselbe Schriftgröße wie im Fließtext.
  • Abstand: Setze leichte Abstände vor und nach den Überschriften (z. B. 12 Pt. vor, 6 Pt. nach).
  • Keine weiteren Formatierungen: Verzichte auf Unterstreichungen oder Kursivschrift.

Tipp: Die optische Gestaltung soll den Lesefluss unterstützen und nicht ablenken. Halte es schlicht und einheitlich.

5. Die richtige Anzahl an Überschriften

Die Balance zwischen zu vielen und zu wenigen Überschriften ist entscheidend.

  • Zu viele Überschriften: Der Text wirkt zerhackt und der Lesefluss leidet.
  • Zu wenige Überschriften: Der Leser verliert den Überblick.

Richtlinie:

  • 1–3 Überschriften pro Seite sind ideal.
  • Wenn mehrere Seiten ohne Überschrift auskommen, überlege, ob eine weitere Gliederungsebene notwendig ist.

6. Wie Jurahilfe.de dir hilft

Eine gut strukturierte Gliederung zu erstellen, kann zeitaufwendig sein – besonders, wenn du dir unsicher bist, welche Ebenen du verwenden sollst. Jurahilfe.de bietet dir Tools und Ressourcen, die dir helfen:

  • Suchfunktion: Finde gezielt Schemata und Definitionen, um deine Gliederung und Argumentation zu optimieren.
  • Interaktive Skripten: Lerne, wie du Argumente und Überschriften richtig strukturierst.
  • Gutachtenstiltrainer: Perfektioniere deine juristische Prüfung und deinen Schreibstil.

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Fazit

Eine gut durchdachte Gliederung ist das Rückgrat jeder juristischen Arbeit. Mit den richtigen Gliederungsebenen, einer klaren Gestaltung und der Vermeidung häufiger Fehler überzeugst du in jeder Hausarbeit oder Klausur. Nutze die Ressourcen von Jurahilfe.de, um deine Arbeiten optimal zu strukturieren und sicherzustellen, dass deine Texte klar und überzeugend sind.

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