Fristen und Terminberechnung im Zivilrecht: Alles, was du wissen musst

Fristen und Termine bestimmen maßgeblich die Abläufe im Zivilrecht. Ob es um die Abgabe von Willenserklärungen, Leistungsfristen oder gerichtliche Verfahren geht – die korrekte Berechnung ist unerlässlich. Hier erfährst du die wichtigsten Grundlagen.
Was sind Fristen und Termine?
Definitionen
- Frist: Ein abgegrenzter Zeitraum, der bestimmt oder bestimmbar ist. Die Berechnung erfolgt gemäß §§ 187 ff. BGB.
- Termin: Ein bestimmter Zeitpunkt, an dem ein Ereignis eintritt oder eine Handlung erfolgen soll.
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Wie werden Fristen berechnet?
Die Berechnung von Fristen ist klar im BGB geregelt und erfolgt in mehreren Schritten.
Beginn der Frist – § 187 BGB
- Grundsatz: Der Fristbeginn ist der Tag nach dem Ereignis oder Zeitpunkt.
- Beispiel: Wird ein Vertrag am 1. Januar geschlossen und es beginnt eine einwöchige Widerrufsfrist, startet diese am 2. Januar.
Ende der Frist – § 188 BGB
- Die Frist endet mit Ablauf des letzten Tages.
- Beispiel: Eine einwöchige Frist, die am 2. Januar beginnt, endet am 8. Januar um 24:00 Uhr.
Besondere Regelung bei Wochenenden und Feiertagen – § 193 BGB
Fällt das Fristende auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag, verlängert sich die Frist bis zum nächsten Werktag.
- Beispiel: Endet eine Frist regulär am Sonntag, 15. Januar, verschiebt sich das Ende auf Montag, 16. Januar.
Was ist eine Notfrist?
Eine Notfrist ist eine gesetzlich vorgeschriebene Frist, die weder verlängert noch verkürzt werden kann. Sie ist in § 224 ZPO geregelt und betrifft wichtige Verfahrensschritte im Zivilprozess, z. B. die Berufungsfrist.
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Was tun bei Fristversäumnis?
Wenn du eine prozessuale Frist ohne eigenes Verschulden versäumt hast, kannst du einen Rechtsbehelf auf Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand nach § 233 ZPO beantragen.
- Voraussetzung: Die Versäumnis war nicht vermeidbar (z. B. durch Krankheit oder unverschuldeten Fehler bei der Zustellung).
- Antragstellung: Der Antrag muss unverzüglich nach Beseitigung des Hindernisses gestellt werden.
Fazit: Fristen sicher beherrschen
Die Fristberechnung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des juristischen Handwerks. Sie zu beherrschen, zahlt sich aus – nicht nur in Prüfungen, sondern auch in der Praxis. Mit Jurahilfe.de kannst du dieses Thema spielend leicht vertiefen und gleichzeitig dein Wissen in realistischen Falltrainings anwenden. Teste es jetzt kostenlos und ohne Risiko! 🚀